Ich werde immer vorsichtiger bei der qualitativen Bewertung von Arbeitsergebnissen mit oder ohne KI, ohne die Hintergründe der Expertise und des Zeitaufwands zu kennen.
Kürzlich wurde eine Studie der Harvard Business School und des MIT mehrfach in den Medien zitiert. Mit dem Ergebnis, dass Berater mit KI um 25% schneller und um 40% besser arbeiten würden. Den höchsten Zuwachs hatten dabei MitarbeiterInnen, die angaben, keine Expertise im Fachgebiet zu haben.
Logisch, oder? Wenn KI überdurchschnittliche Ergebnisse generieren kann und mein Wissen unterdurchschnittlich ist, dann habe ich auch einen hohen Zuwachs. Aber reicht ein überdurchschnittliches Ergebnis, sagen wir 80%?
Sicherlich nicht immer und nicht im Kerngeschäft eines Unternehmens. Außerdem hat diese Gruppe von Beratern auch die Fehler der KI nicht erkannt und einfach durchgewunken. Auch logisch, oder? Das Fachwissen war ja nicht vorhanden. Hier liegt eine große Gefahr für Unternehmen, denn die Ergebnisse von KI erscheinen und meistens als gut und logisch – sollen sie ja auch.
Ich hoffe, dass wir weiterhin versuchen, 100 Prozent Lösungen und Ideen zu finden und dabei kann uns die KI extrem unterstützen, aber der letzte Schliff kommt von uns.
Sicherlich gibt es auch Bereiche, wo mir 80% ausreichen und ich auch Fehler in Kauf nehme. Für mich ist das zum Beispiel das Erstellen von Bildern für LinkedIn Posts – da freue ich mich über schnelle Ergebnisse und KI unterstützt mich extrem.
Habt ihr auch 80%-Bereiche oder glaubt ihr, dass KI heute schon 100% erreichen kann?
Wenn ich heute lese, dass KI in den USA einen kompletten Nachrichtensender steuert und gleichzeitig die Kooperation des Springer Verlags mit ChatGPT, dann hoffe ich sehr, dass der Mensch im Loop bleibt.